Georges Duhamel (1884–1966)
Foto: Georges Duhamel, Quelle: Wikipedia (de)
Veröffentlichte in „Hlas“ unter seinem Klarnamen.
Georges Duhamel wurde am 30. Juni 1884 als Sohn eines Apothekers und dessen Frau in Paris geboren. Nach dem Abitur, das er 1902 absolvierte, entschied er sich für ein Medizinstudium, obwohl sein vornehmliches Interesse der Literatur galt. Um 1907 gründete er in der Nähe von Paris zusammen mit anderen das Kulturzentrum L’ Abbaye de Créteil, das als Wohn- und Arbeitsort für Künstler aller Art diente. In diesem Umfeld lernte er die Schauspielerin Blanche Albane (1886–1975) kennen, die er 1909 heiratete. 1912 wurde Georges Duhamel Redakteur der Kulturzeitschrift „Mercure de France“, und drei Jahre später stieg er zu deren Chefredakteur auf. 1938 wurde er jedoch wegen seiner Nähe zur Résistance abgesetzt, um erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Haupteigner des Blattes zu werden.
Im Ersten Weltkrieg arbeitete Georges Duhamel als Chirurg, oft in Frontnähe. In Bearbeitung seiner niederschmetternden Kriegserfahrungen verfasste er zwei Bücher, die seinen Ruhm begründeten. Auf die Sammlung mit Erzählungen „La Vie des Martyrs“ (Das Leben der Märtyrer, 1917) folgte der Roman „Civilisation“ (Zivilisation, 1918), für den er den begehrten Prix Concourt erhielt. Ab 1920 lebte er ganz als freier Schriftsteller.
Georges Duhamel avancierte um 1930 aufgrund seiner kulturkritischen Werke zum „offiziellen Schriftsteller“ der Dritten und Vierten Französischen Republik. Er plädierte für eine Gesellschaftsform, die „im Herzen der Menschen“ verwurzelt sei und nicht etwa in technischen Neuerungen, die für ihn mit einer Enthumanisierung des Einzelnen einhergingen. In diesem Sinne war besonders sein Frühwerk von einem gewissen „Fortschrittspessimismus“ geprägt. 1935 wurde Duhamel Mitglied der Académie française, und 1937 wurde er auch in die Académie nationale de Médecine aufgenommen. Während der Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen wurden seine Bücher von den Besatzern verboten.
1947 wurde Georges Duhamel Präsident der Alliance française, eines weltweit tätigen Kulturinstituts des französischen Staates. Im Rahmen dieser Tätigkeit unternahm Duhamel zahlreiche Reisen und ließ in vielen Städten der Welt Zweigstellen der Alliance française einrichten.
Ab Anfang der 1960er Jahre war sein Leben von vielen Krankheiten geprägt. Georges Duhamel starb am 13. April 1966 in Valmondois unweit von Paris. Er war 81 Jahre alt geworden.
Veröffentlichungen in „Hlas“:
- O spisovateli | Über den Autor, in: Nový hlas – list pro sexuální reformu, 1932 (7–8), S. 7.
- Dva přátelé (úryvek z románu) | Zwei Freunde (Auszug aus dem Roman), in: Nový hlas – list pro sexuální reformu, 1933 (6), S. 81–83.
Würdigungen und Besprechungen in „Hlas“:
- Vladimír Vávra: Nová kniha Duhamelova | Duhamels neues Buch, in: Nový hlas – list pro sexuální reformu, 1933 (6), S. 83–85.
Weiterführende Literatur und Quellen:
- Eintrag zu Georges Duhamel auf Wikipedia (de).