Otokar Březina (1868–1929)

Foto: Otokar Březina, Quelle: Wikimedia commons

In „Hlas“ verwendete Pseudonyme, Kürzel oder Namensformen: Otokar Březina.

Otokar Březina wurde am 13. September 1868 als Sohn eines Schuhmachers und dessen Frau im südböhmischen Počátky, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte, geboren. Sein Geburtsname war eigentlich Václav Jebavý. Březina besuchte das Realgymnasium in Telč und wurde später Lehrer an verschiedenen Volks- und Bürgerschulen im westlichen Mähren, so etwa in Nová Riše und Jaroměřice nad Rokytnou.

Otokar Březina veröffentlichte 1895 seinen ersten Gedichtband „Tajemné dálky“ (Geheimnisvolle Weiten), in dem er seine Gefühle der Fremdheit in der Welt und seine Suche nach Trost in der Kunst zum Ausdruck brachte. 1919 wurde er Ehrendoktor der Prager Karls-Universität, und 1923 wurde er zum Mitglied der „Česká akademie věd a umění“ (Tschechische Akademie der Wissenschaften und Künste, ČAVU) gewählt.

Da er das Lehramt immer als notwendiges Übel betrachtet hatte, gab Otokar Březina seinen bürgerlichen Beruf 1925 auf und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Zwischen 1919 und 1929 wurde er insgesamt acht Mal für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen, und 1928 erhielt er den mit 100.000 Kronen (dies entspricht in etwa demselben Betrag in heutigen Euro) dotierten tschechoslowakischen Staatspreis für Literatur, den er einem Schriftstellerverein zu wohltätigen Zwecken spendete. Březina schrieb auch für die Zeitschrift „Moderní revue“ und gehörte dem literarischen Zirkel „Česka moderná“ an. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Otokar Březina starb am 25. März 1929 im Alter von 60 Jahren im mährischen Jaroměřice nad Rokytnou. Mit dem Rechtsanwalt und Soziologen Emanuel Chalupný, der ihn posthum in „Nový hlas“ und „Hlas“ würdigte, war er persönlich befreundet.

Veröffentlichungen in „Hlas“:

Würdigungen und Besprechungen in „Hlas“:

  • Chalupný, Emanuel: Otokar Březina o homosexualitě | Otokar Březina über die Homosexualität, in: Hlas list sexuální menšiny, 1936 (2), S. 14–16.
  • Chalupný, V. [d.i. Chalupný, Emanuel]: Březinovy názory o homosexualitě | Březinas Ansichten zur Homosexualität, in: Nový hlas – list pro sexuální reformu, 1933 (1), S.  3–5.

Weiterführende Literatur und Quellen:

  • Cikán, Ondřej (2019): Nachwort, in: Březina, Otokar: Geheimnisvolle Weiten (Tajemné dálky). Symbolismus vom Feinsten. Wien und Prag: Kētos, S. 130–147.

Internet:

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